Situationsbedingt kann leider keine Vernissage stattfinden. Die Ausstellung kann während unserer regulären Öffnungszeiten besucht werden. Gerne führen wir zusätzlich auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten nach Vereinbarung eines persönlichen Termins durch die Ausstellung.Das Meer und seine großen Weiten haben schon immer eine Faszination auf Künstler ausgeübt. Spätestens seit der Romantik symbolisiert das Meer nicht nur Sehnsucht und Aufbruch, sondern hat sich im Laufe der Zeit auch vom Handlungsort zum Motiv gewandelt.
In der Gruppenausstellung „Meerblick“ richten wir den Blick auf unsere drei Galeriekünstler Patrick Angus, Rainer Fetting und Jochen Hein und ihren Umgang mit dem Bildthema Meer.
Der Nachlass des früh verstorbenen Künstlers Patrick Angus ( *1953 in Nord-Hollywood, Kalifornien; † 1992 in New York City, US ) wird von der Galerie Thomas Fuchs vertreten. Das zentrale Werk von Angus in dieser Ausstellung ist das 1988 entstandene Ölgemälde „Summerland“, das an die leuchtenden Strände in Malibu oder Venice Beach erinnert, mit denen der Künstler aufgewachsen ist. In diesem Werk von Angus wird der Einfluss des amerikanischen Künstlers David Park deutlich sichtbar. Grobe und expressive Pinselstriche bestimmen die Komposition und heben die Dynamik des Wassers hervor. Die Figuren von Patrick Angus verkörpern die Freiheit und Sorglosigkeit, die mit einem Strandbesuch einhergehen, und heben sich damit von seinen sonst oft von Einsamkeit und Sehnsucht bestimmten Figuren ab. Der Strand wird so bei Angus zu einem sicheren und intimen Ort, in dem sich seine Figuren frei bewegen können.
Rainer Fettings ( *1949 in Wilhelmshaven, DE ) Werke sind stark von seinem Wohnort beeinflusst. Aufgewachsen in der Hafenstadt Wilhelmshaven pendelt der Künstler heute zwischen Berlin und Sylt. Die Insel Sylt ist für Fetting selbst ein „Ruhepol“, auf der er sich den Traum eines permanenten Ateliers 2002 ermöglicht hat. Die auf Sylt entstanden Werke Fettings zeugen von der unbändigen und vielfältigen Natur der Insel. Sandbagger oder Tripoden spielen eine zentrale Rolle, aber auch die Promenaden, Möwen und Wassersportler, die das Leben der Insel begleiten, gibt Fetting in seiner expressiven Malweise wieder. So wird in seinem Werk „Hinter der Welle" das Warten der vier Surfer auf die perfekte Welle thematisiert, wobei die Figuren sich fast im Hintergrund aufzulösen scheinen. Trotz der menschlichen Anwesenheit in vielen Werken Fettings ist die rohe Gewalt und Überlegenheit der Natur durch die intensive Farbgebung und den starken Pinselduktus allgegenwärtig. Anlässlich seines 70. Geburtstags zeigt das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Schloss Gottorf aktuell eine große Retrospektive namens „Here are the lemons“.
Jochen Hein ( *1960 in Husum, DE ) ist schon seit seiner Kindheit eng mit dem Meer verbunden. Geboren in der „grauen Stadt am Meer“ wird das Wasser zu einem Hauptthema seiner Malerei. Seine Werke zeigen meist Ausschnitte, die dem Betrachter das Gefühl vermitteln, als gehe das Meer schier endlos über den Bildrand hinaus. Hein spielt mit der Illusion der Nah- und Fernwirkung seiner Werke: Sowohl das stille Wasser in "Reflexion", in dem sich viele kleine Lichtstrahlen widerspiegeln, als auch das tosende Farbenspiel in "Kochende See" sehen aus der Ferne wie realistische Darstellungen aus, lösen sich jedoch aus der Nähe betrachtet in abstrakte Strukturen auf. Seine Werke sind frei erfunden, rufen jedoch subjektive Erinnerungen in einem wach. Durch die Abwesenheit der Figuren in Heins Werken nimmt der Künstler jede Ablenkung aus dem Sichtfeld des Betrachters heraus. Vielmehr werden die eigenen Vorstellungen, Erinnerungen und Empfindungen beim Betrachten von Heins Werken auf der Meeresoberfläche gespiegelt.
Alle drei Künstler haben nicht nur eine tiefe Verbindung zum Meer, sondern verwenden es als Motiv in völlig unterschiedlicher Art und Weise. Während bei Jochen Hein die alleinige Natur Hauptmotiv ist, wird bei Rainer Fetting oft auch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur thematisiert. Patrick Angus hingegen bezieht sich weniger auf das Meer an sich, als auf die Menschen, die sich am Meer befinden. Die unterschiedlichen Positionen zeigen die anhaltende Faszination der Kunst für das Meer als Motiv und Handlungsort.
Bei Interesse führen wir Sie gerne bereits vor der offiziellen Eröffnung durch die Ausstellung.
Neben den Bildern in dieser Mail finden Sie weitere Abbildungen der präsentierten Werke sowie zusätzliche Informationen zum Download auf unserer Homepage: