Eines der berühmtesten Gemälde der Sammlungen des Albertinum wird 2019 zweihundert Jahre: „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ von Caspar David Friedrich. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, die 15 schönsten Mondscheinlandschaften aus dem Bestand des Albertinum in einem Raum zu versammeln: Hauptwerke, wie "Dresden bei Vollmondschein" von Johan Christian Dahl und "Die Überfahrt am Schreckenstein" von Ludwig Richter.Mit sechs in der Ausstellung vertretenen Werken von Carl Gustav Carus erweist sich dieser als leidenschaftlicher Mondbetrachter. Weitere Mondscheinlandschaften von Ernst Ferdinand Oehme und Christian Friedrich Gille zeigen wie zentral dieses Motiv für die Dresdner Romantik ist.
„Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ nimmt eine zentrale Stellung im Werk von Caspar David Friedrich ein. In ihm erscheint der Mond als Fluchtpunkt einer träumerischen Weltvergessenheit, gleichzeitig wendet sich das Gemälde gegen die bedrängenden konservativen Kräfte der Epoche.
Als der Maler Peter Cornelius und der Dichter Carl Förster im April 1820 Friedrich in seinem Atelier besuchen, sehen sie dort dessen Landschaft mit den beiden Wanderern. Friedrich bemerkte dazu ironisch, wenn die Menschen nach dem Tode in eine andere Welt versetzt würden, so käme er sicherlich „in den Mond“, weil er lauter Mondschein male. Über die beiden Männer in ihrer altdeutschen Tracht sagte er: „Die machen demagogische Umtriebe!“ Damit bezog er sich auf die freiheitlichen Bestrebungen in Deutschland, die nach den Karlsbader Beschlüssen 1819 stark eingeschränkt worden waren.