David Schnell (*1971) gehört zur Generation der in Leipzig ansässigen Maler, deren Werke sich in renommierten privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt befinden. In Zusammenarbeit mit ihm zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz vom 3. Februar bis zum 12. Mai eine Auswahl seiner Gemälde, Grafiken und eine Glasarbeit. Zahlreiche Werke entstanden eigens für diese Ausstellung und werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu zählt das Glasfenster Splitter, das der Künstler exklusiv für die Kunstsammlungen Chemnitz entwarf.Nach seiner ersten musealen Einzelausstellung in Deutschland 2017 zeigt sich Schnell in den Kunstsammlungen Chemnitz zum ersten Mal in seinem Heimatland in der ganzen Bandbreite seines künstlerischen Schaffens. Der thematische Schwerpunkt liegt auf den Architektur- und Innenraumdarstellungen, die er seit seinem Aufenthalt als Stipendiat der Villa Massimo 2013 in Rom schuf. Ergänzt werden diese Arbeiten durch wichtige frühere Gemälde, die den Entwicklungsweg zur aktuellen Produktion veranschaulichen. Neben Werken aus der Serie mit dem Arbeitstitel Bretter sind es seine Landschaften, die ebenfalls eine starke tektonische Struktur aufweisen. Schnell löst natürliche Erscheinungen auf und lässt sie aus architektonisch oder organisch anmutenden Formen neu entstehen. Obwohl er künstlerische Grundlagen wie die Zentralperspektive offensichtlich nutzt, legt Schnell Wert auf das Zufällige im Entstehungsprozess. In seinen Radierungen greift er einzelne Motive aus den Gemälden auf und verdichtet diese entsprechend der druckgrafischen Möglichkeiten. Verschiedene Entwürfe für Glasfenster, die David Schnell für Köln, Leipzig, Naumburg und Chemnitz konzipierte, und die zusammen mit dem eigens für Chemnitz produzierten Fenster gezeigt werden, unterstreichen die Vielseitigkeit des Künstlers. Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Das Glasfenster von David Schnell wurde erworben mit Mitteln der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen und der großzügigen Unterstützung durch den Freundeskreis der Kunstsammlungen Chemnitz, des Künstlers und der Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Harald Krämer und Frédéric Bußmann, gestaltet von Anna-Lena von Helldorff, im E.A. Seemann Verlag für 27 Euro.