Vom 8. Juni bis 2. September 2018 ist der Künstler Gaetano Gross zu Gast im Archäologischen Museum Hamburg. Er präsentiert Collagen unter dem Titel „Wanderung und Wandlungen der Langobarden“ in der Archäologischen Dauerausstellung des Museums. Die Ausstellung baut zudem eine Brücke zur aktuellen Sonderausstellung des Museums „Zwei Millionen Jahre Migration“.Die Langobarden sind bis heute eines der rätselhaftesten und faszinierendsten Völker in der europäischen Geschichte. Während ihrer langen Wanderung in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten aus dem Norden Germaniens bis in das warme Italien haben sie viele Spuren hinterlassen auch im Niederelberaum. Das Thema könnte aktueller kaum sein: Das Archäologische Museum Hamburg zeigt noch bis zum 2. September die Sonderausstellung „Zwei Millionen Jahre Migration“, an welche die Langobarden-Ausstellung thematisch bestens anknüpft. Unterstützt wird das Ausstellungsprojekt durch die „Associazione Longobardia“. Heidi Jung aus Garstedt und Ehrenpräsidentin dieses europäischen Verbandes, entdeckte während einer ihrer vielen Italienreisen ihre Liebe zu den Langobarden. Dort haben sich sieben Städte mit langobardischem Kulturerbe zu einer Vereinigung „Italia Langobardorum“ zusammengeschlossen und sind seit 2011 anerkanntes Weltkulturerbe der UNESCO. Seit 2006 unterstützte Heidi Jung die Kandidatur zur Anerkennung. Heidi Jung möchte einen „geschichtlichen Brückenschlag“ herstellen mit der Vision, den Süden Italiens mit Norddeutschland durch eine europäische Langobardenstraße zu verbinden. Die Ausstellung stellt dazu einen weiteren wichtigen Schritt dar.
„Die „Associazione Longobardia“ hat sich den Wanderweg der Langobarden als „Europäische Kulturstraße“ zum Ziel gesetzt. Sie arbeitet mit „Italia Longobardorum“ zusammen. Der Brückenschlag vom hiesigen ehemaligen Langobardengebiet bis in den Süden Italiens bot sich nachgerade an. Mit der Vision einer europäischen Kulturstraße ist schließlich die „Associazione Longobardorum“ entstanden“, erklärt Heidi Jung.
Die Besucher können vom 8. Juni bis zum 2. September bei einem Rundgang erleben, wie Kunst und Archäologie eine ganz besondere Verbindung eingehen. Collagen wie zum Beispiel die „Tangendorfer Scheibenfibel“ laden dazu ein, sich auf diese neue Verbindung einzulassen. Gaetano Gross verarbeitet in seinen aktuellen Werken viele archäologische Objekte. Dem Künstler gelingt es, sich durch sie inspirieren zu lassen und seinen eigenen Blickwinkel zu finden. Vorgeschichtliche Objekte sind für ihn nicht mehr nur historische Belege, Gaetano Gross gibt den Objekten ihre eigenen Inhalte und neue Bezüge. „Ich möchte die Besucher zu einer vielschichtigen Betrachtungsweise der originalen Funde anregen, damit sie ihren Blick für Details, für Formen und Farbspuren öffnen können“, erklärt der Künstler. Er wählte für seine Werke Grabbeigaben und Achitekturelemente der Langobardenzeit aus. So entstand eine Serie, die Hamburg mit Österreich, Ungarn und Italien verbindet.