Die Zeichnung ist die Basis, Ausgangs- und Treffpunkt der Ausstellung von Reumüller/Ruef. Zeichnung, die in Malerei übergeht, Zeichnung als Installation und Zeichnung auf Porzellan. Die übliche Variante auf Papier ist nicht zu finden. Strukturen, Gerüste und Linienversuche sind die Motive, der Strich das Ausgangsmaterial.David Reumüller arbeitet nicht nur in den Bereichen Projektion, Video und Installation, sondern auch mit Acryl auf Leinwand. Aus mit Stoffen überlagerten Körpern oder Gegenständen entstehen Landschaften aus Texturen in Schwarz/Weiß, die der Zeichnung sehr nahekommen. Bei Installationen spielt Reumüller gern mit der Perspektive. Dies wird auch an der dem äthiopischen Gerüstbau nachempfundenen Installation in der Ausstellung sichtbar.
Der Zeichner und Keramiker Ferdinand Ruef spielt mit einer gewissen Widersprüchlichkeit: Porzellan wird bei ihm zum Speichermaterial für digitale Daten. Zeichnungen, die am Tablet entstanden sind, werden in das uralte Material transferiert. Es ist ein Spiel mit dem Strich, Skizzenhaftes kommt nüchtern und unaufgeregt daher. Kritzeleien, Skizze oder Werk? Eine Frage, die nicht eindeutig beantwortet werden kann, das Flüchtige wird in Porzellan verewigt, momentane Zeichnung für immer.