Beziehungsgeschichte. Sie beschreibt, wie Menschen lebten, leben und leben möchten – Menschen mit und ohne Down-Syndrom. Menschen mit Trisomie 21 sind die besten Fach-Leute für das Down-Syndrom.(Julia Bertmann)Aktiv von Menschen mit Down-Syndrom mit erarbeitet und vermittelt – als Experten in eigener Sache –, umfasst sie wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, Genetik, Film und bildender Kunst. In ihrer inhaltlichen Tiefe und lebendigen Vielstimmigkeit will die Ausstellung – statt fertiger Antworten – vor allem einen Beitrag zu einer nachhaltig klügeren Debatte um gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe leisten
Die Ausstellung hat sieben Kapitel und umfasst über 100 Exponate.Die Texte der Ausstellung sowie das umfangreiche Begleitbuch TOUCHDOWN. Die Geschichte des Down-Syndroms, das in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung entstanden ist, sind in klarer, verständlicher Sprache gehalten.Neben historischen und wissenschaftlichen Exponaten aus Archiven, Gedenkstätten, Museen und universitären Forschungsprojekten aus Deutschland, Österreich und Großbritannien sind Arbeiten folgender Künstler mit und ohne Down-Syndrom zu sehen: Autoren des Magazins Ohrenkuss, Mathias Bothor (Fotograf), Zora Schemm, Jonas Sippel und Sebastian Urbanski (Atelier / Theater RambaZamba in Berlin), Susanne Kümpel und Nico Randel (KUNSTHAUS KAT18 in Köln), Markus Keuler (Künstler), Jeanne-Marie Mohn und Elizabeth Coleman-Link (Raw Art Foundation in Frankfurt am Main), Britt Schilling (Fotografin), Judith Scott (Collection de l'art brut, Lausanne), Christa Sauer und Birgit Ziegert (Atelier Goldstein in Frankfurt am Main), Samuel Cariaux, Luc Eyen, Patrick Hanocq und Pascal Tassini (Atelier Créahm, Liège, Belgien), Rita Arimont, Richard Bawin, Marie Bodson, Erik Derkenne, Pascal Leyder (La „S“ – Grand Atelier, Vielsalm, Belgien) u.v.a.
VermittlungMenschen mit und ohne Down-Syndrom haben diese Ausstellung gemeinsam erarbeitet. Menschen mit Down-Syndrom werden als Fachleute in eigener Sache befragt. Sie sind hier erstmals nicht bloße Empfänger von Bildung und Förderung, sondern nehmen selbst eine Wissen vermittelnde Rolle ein. Diese gemeinschaftliche Zielsetzung bedurfte einer umfangreichen Vorbereitung und Schulung von Menschen mit und ohne Down-Syndrom, die in sogenannten Tandemführungen dreimal wöchentlich durch die Ausstellung führen. Das neue Wege beschreitende Vermittlungskonzept der Ausstellung – eine Kooperation der Bundeskunsthalle mit dem Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21 – wird von der Aktion Mensch e.V. unterstützt.
Ist so schwierige Wort ist für mich: partizipativ. Aber ich kann erklären, was partizipativ bedeutet: Menschen mit Down-Syndrom sind dabei. Im Team. Um selbst jede Entscheidung zu treffen. (Verena Günnel)