Berlin, 17. August 2016 (kk) – Schillerndes Genie, legendärer Exzentriker und ein bedingungsloser Avantgardist – das war Herbert Zangs. Ausgewählte Werke seiner richtungsweisenden frühen Jahre zeigt Ketterer Kunst nun in einer Wanderausstellung ab 2. September in seinen Häusern in Düsseldorf und Berlin.Die Ausstellung mit 37 Exponaten beschreibt Herbert Zangs, das „Enfant terrible“ der Kunstszene, als Pionier der neuartigen, experimentellen Nachkriegskunst, als Innovator und als verkannten Bahnbrecher. Denn - ob ZERO-Kunst oder Richtungsweisendes von Beuys bis Manzoni - Zangs hatte Vieles in verblüffender Prägnanz vorweggenommen. Tatsächlich aber war und ist er ein Fall für Kenner.
Das ist nicht verwunderlich, denn Herbert Zangs, der 1924 in Krefeld geboren wurde, mit 21 Jahren bereits vier Jahre als Flieger im Krieg gedient hatte und danach vier Jahre lang an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, war ein leidenschaftlich polternder Charaktertyp, exzessiv, egozentrisch und absolut undiplomatisch.
Zangs arbeitete oft wie im Rausch, doch gerade dann, wenn seine Anwesenheit dringend nötig gewesen wäre, um Aufträge zu erhalten, war er oft urplötzlich verschwunden. Das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit stand für ihn immer an erster Stelle. Wahrscheinlich ist es gerade diese absolute Kompromisslosigkeit, die sein Werk so besonders macht, ebenso wie die Tatsache, dass im Kern dieser eindrucksvollen Urgewalt auch ein hoch sensibler Charakter steckte, ein stilles, melancholisches, ja geradezu poetisches Wesen. So offenbaren seine berühmten „Verweißungen“, seine Reliefgemälde und auch die gefalteten und geknüpften Objekte einen Künstler von urtümlicher Kraft, aber auch von spröder, versteckter Feinfühligkeit.
„Es freut mich sehr, dass es uns dank großzügiger Leihgaben gelungen ist, diese eindrucksvolle Schau mit hochwertigsten Werken aus der besten Schaffensphase von Herbert Zangs zusammenzutragen und die Pioniertaten dieses unbequemen Ausnahmekünstlers zu würdigen“, so Robert Ketterer, Inhaber und Geschäftsführer von Ketterer Kunst.
Zur Eröffnung der Ausstellung „Herbert Zangs – Frühe Arbeiten“ am 2. September in Düsseldorf und am 7. Oktober in Berlin spricht Prof. Dr. Erich Franz, Honorarprofessor an der Kunstakademie Münster. Im Katalog, der anlässlich der Ausstellung erscheint, findet sich unter dem Titel „Bild als Energiezustand“ auch eine kenntnisreiche Auseinandersetzung mit dem Frühwerk von Herbert Zanks.