Timm Rautert, Porträt Timm Rautert, Porträt - Mit freundlicher Genehmigung von: skd

Was: Ausstellung

Wann: 02.07.2016 - 25.09.2016

Timm Rauterts Zyklus „Bildanalytische Photographie“ gilt als ein Hauptwerk der deutschen Fotografie in den 1960er und 1970er Jahren. Erstmalig wird die 56 Einzelpositionen um-fassende Gruppe in Gänze präsentiert, nachdem sie 2014 für die Sammlung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts gewonnen werden konnte.

Die Arbeiten, jede für sich ein Unikat, entstanden in den Jahren…

Timm Rauterts Zyklus „Bildanalytische Photographie“ gilt als ein Hauptwerk der deutschen Fotografie in den 1960er und 1970er Jahren. Erstmalig wird die 56 Einzelpositionen um-fassende Gruppe in Gänze präsentiert, nachdem sie 2014 für die Sammlung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts gewonnen werden konnte.

Die Arbeiten, jede für sich ein Unikat, entstanden in den Jahren 1968 bis 1974, teilweise noch während Rauterts Studium an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen bei Otto Steinert, einem der bedeutendsten Fotografen der Nachkriegszeit. Rautert reiste in diesen Jahren mehrfach nach New York, wo er sich in den Kreisen um Andy Warhol aufhielt und mit Konzeptkünstlern wie Franz Erhard Walther, Walter De Maria und James Turrell zusammen-arbeitete. Unter dem Einfluss der noch jungen Concept Art widmete er sich mit seiner „Bildanalytischen Photographie" den Bedingungen des eigenen Schaffens, der Frage von Autorschaft sowie der Rolle des Betrachters. Themen, die gerade im Hinblick auf das technische Bildmittel Fotografie und dessen angenommenen Anspruch, die Welt realistisch und wahrhaftig abzubilden, bis heute besondere Aktualität besitzen.

Timm Rautert entwarf seine „Bildanalytischen Photographie“ als „Grammatik“, in der er die Bedingungen fotografischen Arbeitens darlegt. Darin vereint er ein planvoll ausgearbeitetes Ensemble analoger Schwarzweiß- und Farbfotografien, Bild-Text-Collagen, Bedienungs-anleitungen und Material der analogen Fotografie, das grundlegende Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen der Fotografie stellt. Die Ausstellung zeigt bislang unver-öffentlichte Notizen und Skizzenmaterial, die den Blick auf die Entstehung der Werke freilegen.

Mit dem Eingang in die Sammlung des Kupferstich-Kabinetts erhält Rauterts fotografisches Werk einen neuen materiellen und diskursiven Kontext. Fragen nach künstlerischer Identität im Medium der Druckgrafik, nach Einzelbild und Serie, nach Täuschung und Manipulation ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der reproduzierenden Medien. Bedeutende druckgrafische Werke aus der Sammlung, von Holbein und Rembrandt bis hin zu Baselitz, werden in der Ausstellung exemplarisch der „Bildanalytischen Photographie" gegenübergestellt. Über die Epochen hinweg eröffnet sich damit ein Dialog der verschiedenen Medien.

Anlässlich der Ausstellung veranstaltet das Kupferstich-Kabinett am 16. und 17. September 2016 ein Symposium zur „Bildanalytischen Photographie“, mit einem öffentlichen Abendvortrag von Prof. Dr. Peter Geimer von der Freien Universität Berlin (16. September, 18.30 Uhr, Hans-Nadler-Saal, Residenzschloss Dresden).

Tags: Timm Rautert

Timm Rautert. Bildanalytische Photographie 1968–1974 Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts
2. Juli bis 25. September 2016
Ausstellungsort: Kupferstich-Kabinett, Residenzschloss, 3. Obergeschoss
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr, dienstags geschlossen