Als eines der letzten Gemälde Franz Marcs entstand 1914 „Kämpfende Formen“, eine der abstrakten Kompositionen, die Franz Marc vor seinem Aufbruch in den Ersten Weltkrieg schuf. Im Rückblick sah der Maler diese abstrakten Darstellungen als den Übergang seines Werks in die reine Spiritualität, die er stets angestrebt hatte: „Und vom Tier weg leitete mich ein Instinkt zum Abstrakten, das mich noch mehr erregte; zum zweiten Gesicht, das mir ganz indisch-unzeitlich ist und in dem das Lebensgefühl ganz rein klingt.“, schrieb der Maler im April 1915 an Maria Marc.Gerade die „Kämpfenden Formen“ wurden jedoch wiederholt symbolisch gedeutet, als der Kampf zweier gegensätzlicher Kräfte, die als Gut und Böse oder als Spirituell und Materiell gesehen wurden. Die Verquickung gegenständlicher und ungegenständlicher Elemente ist nicht nur bei Franz Marc zu beobachten, sondern prägt auch die tendenziell abstrakten Werke von Paul Klee und Wassily Kandinsky. Dies wird in der Ausstellung durch entsprechende Gegenüberstellungen anschaulich gemacht.
Darüber hinaus sollen die verschiedenen Richtungen, die Franz Marc auf seinem Weg zur Abstraktion einschlug, dargestellt werden. Sein Weg führte bis zum „Skizzenbuch aus dem Felde“, in dem die experimentelle Auseinandersetzung mit abstrakten Formen fortgesetzt wird. Dieses letzte, 36 Seiten umfassende Skizzenbuch des Malers wird in einer Faksimileausgabe in der Ausstellung vollständig präsentiert.