STUTTGART. Eine goldene Dose, die das Zeichen der schwedischen Königskrone trägt, ist das Highlight einer Benefizauktion, die am 30. November 2012 bei Eppli in Stuttgart stattfindet. Diese hochfeine Dose war ein Geschenk des schwedischen Königshauses an den Prälaten Karl Wilhelm Doll (1827-1905), der an der Spitze der badischen Landeskirche stand und in Karlsruhe eine prominente Adelshochzeit zu vollziehen hatte: die des schwedischen Kronprinzen Oscar Gustav Adolf Bernadotte (1858-1950) mit Prinzessin Victoria von Baden.

Der spätere König Gustav V. von Schweden regierte während beider Weltkriege und begleitete sein Land mit diplomatischem Einsatz durch die Krisenzeit. Er war der erste Regent in Schweden, der die auf das Jahr 1210 zurück gehende Krönungszeremonie verweigerte. Privat ging der König gerne zur Jagd, spielte begeistert Tennis und schätzte Musik und Kunst. Er hegte eine Vorliebe für Kunsthandwerk und trug eine umfangreiche Sammlung mit mehr als tausend Objekten zusammen, darunter die Werke schwedischer Silberschmiede seit 1650. Die zur Versteigerung gelangende, mit reichem Blüten- und Rankenwerk verzierte Dose zeigt auf dem Deckel, auf kobaltblauer Kartusche, ein mit Diamanten verziertes Monogramm „V“ unter schwedischer Königskrone. Der Name Victoria kam im schwedischen Königshaus häufiger vor. Auch die heutige Kronprinzessin trägt diesen Namen.

Die kostbare Dose oder Tabatière stammt aus dem Besitz der Nachfahren des Prälaten Doll und wird zugunsten der Stiftung Hospitalhof Stuttgart, ein Projekt der evangelischen Kirche, versteigert (gemarkt „14 CMWS“, Aufrufpreis 27.600 €). Dazu gibt es Kopien aus einem familieneigenen Kalendarium (Original unverkäuflich), in dem sich Hochzeitsgäste wie der deutsche Kaiser Wilhelm I., seine Gattin Kaiserin Augusta und Andere verewigt haben. Die gesamte Benefiz-Auktion, die Waren aller Art umfasst, steht unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.

Stuttgart, 15. November 2012 bkb