Metallkunst aus der Zeit zwischen 1900 und 1960 ist Schwerpunkt der diesjährigen Herbstauktion im Auktionshaus Heickmann. Das Chemnitzer Haus offeriert aus dem Nachlass des 2014 verstorbenen Sammlers Giorgio Silzer die rund 640 Positionen umfassende Kollektion von Metallobjekten. Auktionstag ist der 14. September 2019, wobei der Sonderteil nach der üblichen Kunst- und Antiquitätenauktion ab 19.00 Uhr zum Aufruf kommt. Die umfangreiche Werkgruppe, die der ehemalige Violinist und unermüdliche Kunstsammler Silzer in den letzten zwei Dekaden seines Lebens zusammengetragen hat, ist bereits mehrfach in Deutschland ausgestellt worden, so im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig, im Wenzel-Hablik-Museum Itzehoe, in Hanau, Kiel, Heilbronn und Fürstenfeldbruck. Sie stellt die letzte Sammlung Giorgio Silzers dar, der zuvor bereits u.a. Jugendstilzinn, Glaskunst und Keramik umfangreich und qualitätvoll zusammengetragen hatte. Die anlässlich der Leipziger Ausstellung erschienene Publikation "Metallkunst im Umbruch" ist zugleich namensgebend für den Sonderteil der Chemnitzer Herbstauktion. Die Artefakte aus Zinn und Stahl, Kupfer und Messing, Silber und Bronze zeigen in beeindruckender Weise die Vielfalt von Formen, Oberflächen und Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs Metall. Die im Laufe der 1920er Jahre zunehmend versachlichten und funktionsbetonten Formen verlieren ihre Strenge durch das bewegte Oberflächenspiel des Hammerschlagdekors oder den warmen Glanz von Kupfer oder Messing. Manch bunte Emaillierung kommt zum Einsatz oder aber edles Elfenbein. Vertreten sind Leuchter, Schalen und Dosen, Rauchgerät – ganz dem Zeitgeist des Herrenzimmers folgend – und immer wieder Kannen, vor allem in Form von Kaffee- oder Tee-Sets. Zumeist sind es dekorative Einzelstücke, die kein Gegenüber brauchen und im heutigen Wohnambiente unangefochten ihren Platz behaupten werden. Zugleich sind es Zeugen einer Epoche, in welcher die Kunstform tatsächlich im Umbruch war. Denn neben der handwerklichen Einzelstückfertigung oder der kleinen Serie machen die Dinge erfahrbar, dass die maschinelle Fertigung im Kunstgewerbe behände voranschritt. Die gute Form für alle sollte und konnte ermöglicht werden.Berühmte Entwerfernamen sind vertreten – Bruno Paul, Albin Müller, Marianne Brandt, Hayno Focken und die Metallkünstler der Burg Giebichenstein rund um Karl Müller. Verspielte Art déco-Formen von Albert Gustav Bunge, so seine typischen figürlichen Leuchter, stehen neben auf schlichte Grundformen reduzierten Werkstücken von Karl Raichle oder Harald Buchrucker. Und auch der "Bauhaus-Drücker", der berühmte Türgriff von Walter Gropius, ist vertreten und schließt damit das Bauhaus-Jubiläum mit ein. Und es ist nicht nur deutsches Design im Angebot, die Sammlung belegt auch die entsprechenden (oder manchmal anders gearteten) Entwicklungen in Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien oder der Schweiz.
Die Objekte beginnen allesamt mit einem Startpreis von 20 Euro, gleich ob es ein Kaffeekern aus Silber des bekannten Leipzigers Willi Stoll oder aber ein Aschenbecher unbekannter Herstellung aus Messing ist. Sichern Sie sich am 14. September ein Stück Zeitgeschichte, Provenienz: Giorgio Silzer!
Auktionshaus Heickmann