Gemälde Alter Meister und des 19. Jh. sowie Zeichnungen und alte Graphik Eine seltene Renaissance-Allegorie der Monate übertraf die ErwartungenelteneEines der Top-Lots der Auktion für Gemälde alter Meister vom 23. September war die seltene Serie allegorischer Gemälde der Monate Februar, März, April, Oktober und Dezember von Abel Grimmer (ca. 1570 bis ca. 1620). Die Gemälde befanden sich seit über 300 Jahren im selben Familienbesitz, sodass deren Zustand und Seltenheit einen privaten Sammler zu einem Höchstgebot von CHF 745 000 bewog (Lots 3033A bis 3033E, Schätzung CHF 500 000 bis 700 000).
Zu den weiteren Highlights der Auktion zählte die Darstellung der Madonna mit Kind von Tommaso di Credi (tätig in Florenz ca. 1490 bis 1510), die für CHF 96 500 versteigert werden konnte (Lot 3012). Ebenso erfolgreich war die Interpretation einer badenden Nymphe von Carl Spitzweg (1808 München 1885), die bei CHF 96 500 den Besitzer wechselte (Lot 3232).
Beispielhaft für die Auktion von Zeichnungen und alter Graphik waren zwei Werke von Giovanni Domenico Tiepolo (1727 Venedig 1804). Eine Ölskizze mit dem Sujet der «Rast auf der Flucht nach Ägypten», die wahrscheinlich als Modell für Tiepolos Werkstatt diente, erzielte CHF 24 500 und eine in braun gehaltene Tintenzeichnung einer stehenden Figur in orientalischer Kleidung verkaufte sich für CHF 8 750 (Lots 3425 und 3452).
Möbel und Angewandte KunstDie Sammlung Schmitz-Eichhoff: Hohe Nachfrage für Trompe-l’oeil-Keramiken
Die wunderschöne Sammlung von barocken Trompe-l’oeil-Fayencen aus der Sammlung von Marie Teres Schmitz-Eichhoff erhielt am 19. September internationale Aufmerksamkeit und verkaufte sich zu über 90% vom Wert. Der Katalog beinhaltete rund 250 Fayencen in der Form von Tieren und Gerichten aus dem 18. Jh: Kohl-Terrinen, Teller mit Spargeln, Platten mit Eiern, Bohnen und Nüssen. Viele dieser Objekte waren 1999 Gegenstand von Ausstellungen im Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAK) sowie 2006 im Hetjens Museum in Düsseldorf.
Zu den Highlights gehörte die Platte mit zwei gekochten Eiern, die bei einer Schätzung von CHF 4 000 bis 6 000 für CHF 9 375 verkauft werden konnte (Lot 1751) sowie eine grosse Kohlförmige Terrine aus Brüssel für CHF 9 375 (Lot 1758). Bei einer Porzellan-Vase von Höchst mit detailgetreuen Blumendarstellungen stiegen die Gebote bis auf CHF 10 625 (Lot 1783).
In der Auktion Möbel und Skulpturen vom 22. September wurden ein Paar Régence/Louis-XV-Porzellanvasen aussergewöhnlicher Qualität ausgerufen, die für CHF 156 500 zugeschlagen wurden (Lot 1089). Eine polychrom bemalte norditalienische Skulptur aus dem 14./15. Jh. einer Madonna mit Kind verkaufte sich bei CHF 42 500 (Lot 1027) und eine Louis XV Porzellan-Uhr in der Form eines lachenden Chinesischen «Magot» wechselte bei CHF 62 900 den Besitzer (Lot 1095).
Bücher & Autographen Fossilien und EroticaMit der ersten illustrierten Arbeit über Fossilien bot Koller Auktionen anlässlich der Bücher- und Autographen-Auktion vom 24. September eine einzigartige Rarität, die von einer internationalen Sammlerschaft mit grosser Spannung erwartet wurde (Lot 428). Ausgehend von einer Schätzung von CHF 14 000 bis 20 000 erzielte der von Conrad Gessner reich illustrierte, um 1565/66 herausgegebene Band mit CHF 74 900 mehr als das Fünffache der Erwartungen.
Ein sicherer Wert stellte auch die Sammlung von Erotica dar. Für das erste von Marquis de Sade publizierte Werk «La nouvelle Justine», welches er in Gefangenschaft in der Bastille verfasste, bezahlte ein privater Sammler CHF 58 100 (Lot 191). Unter den moderneren Lots verkaufte sich eine Avant-Garde-Illustration der Russin Lyubov Popova zum 1921 verfassten Ausstellungskatalog «5 x 5 = 25» für CHF 42 500 und damit über dem Zehnfachen der unteren Schätzung (Lot 256).