„Durch die Schrift und den Buch- Druck hat eigentlich der menschliche Geist erst die Welt erobert.“
Adalbert Stifter Buch- Druck, Tontafeln
Die ältesten Bücher der Welt bestanden aus Tontafeln und wurden in Babylonien gefunden. Mit einer Art Griffel wurden die Keilschriftzeichen in die Tontafel eingedrückt; anschließend wurden die Tafeln an der Sonne getrocknet oder im Feuer gebrannt. Dadurch wurden sie sehr haltbar und konnten sogar einen Brand überstehen.
Die ältesten Bücher der Welt bestanden aus Tontafeln und wurden in Babylonien gefunden. Mit einer Art Griffel wurden die Keilschriftzeichen in die Tontafel eingedrückt; anschließend wurden die Tafeln an der Sonne getrocknet oder im Feuer gebrannt. Dadurch wurden sie sehr haltbar und konnten sogar einen Brand überstehen.
Einige Hunderttausend solcher Keilschrifttafeln wurden immer wieder in den vergangenen Jahrhunderten entdeckt. Eine der berühmtesten Sammlungen von Tontafeln war die Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal (Regierungszeit: 669 – 633 v. Chr.). Diese großartige Sammlung wurde von Sir Austen Henry Layard (1817 – 1894) in Ninive ausgegraben. Einiger dieser Tontafeln sind heute im Britischen Museum in London ausgestellt. Sie enthalten Bruchteile des berühmten Gilgamesch – Epos.
Buch- Druck, Papyrus- Ägypter
Über 3000 Jahre wurden Tontafeln für Niederschriften verwendet. Die Ägypter waren es, die einen neuen Beschreibstoff entwickelten: nämlich das berühmte Papyrus aus der Papyrusstaude. Die Herstellung von Papyrus war ein königliches Privileg. Man nimmt an, dass in dem Wort „Papyrus“ der Wortstamm „Pharao“ enthalten ist. Papyrusrollen waren 3 bis 6 Meter lang. Es gab aber auch Rollen von 30 bis 40 Meter Länge. Zum Schreiben wurden Rohrfedern oder Pinsel verwendet und die Hieroglyphen wurden mit roter oder schwarzer Tinte aufgetragen. Die Schreiber galten im alten Ägypten als freie, hoch angesehene Menschen. Im Vergleich zu den babylonischen Tontafeln sind nur wenige Papyrusrollen erhalten geblieben. Eine der ältesten Papyrusrollen, ein sogenanntes Totenbuch, wurde auf das Jahr 1860 v. Chr. datiert.
Buch- Druck, Papyrus- Griechen...
Auch die Griechen, Römer, Phönizier, Byzantiner, Kopten und Araber übernahmen Papyrus als Beschreibstoff. Noch im 6. und 7. Jh. n. Chr. wurden riesige Schiffsladungen Papyrus nach Europa gebracht. Sowohl im Klöstern als auch in Handelskontoren wurden Papyrus verwendet. Die jüngste bekannte Papyrusurkunde stammt aus dem Jahre 1022 n. Chr.
Buch- Druck, Papyrus- Alexandria
Auch wenn wahrscheinlich nur eine einzige Rolle erhalten blieb, so gilt die Bibliothek von Alexandria in Ägypten als eine der berühmtesten aller Zeiten. Zur Zeit der Hochblüte dieser Bibliothek sollen mehr als 700000 Rollen in ihren Hallen gelagert gewesen sein.
Ein Teil davon wurde ein Raub der Flammen, als 47 v. Chr. Cäsar Alexandria besetzte. Das endgültige Ende dieser herausragenden Sammlung brachten die Araber, die 642 n. Chr. Alexandrien eroberten. Während der Feldherr Amru noch über das Schicksal der berühmten Sammlung nachdachte, entschied der Kalif Omar: „Wenn diese Bücher der Griechen mit dem Buch Gottes, dem Koran übereinstimmen, sind sie nutzlos und brauchen nicht erhalten zu werden. Wenn sie aber mit dem Buch Gottes nicht übereinstimmen, sind sie schädlich und müssen vernichtet werden.“ Daraufhin wurden die Schriftrollen in den öffentlichen Bädern verheizt.
Buch- Druck, Pergament- König Eumenes II
Nicht nur in Alexandrien gab es die berühmte Bibliothek; auch andere Herrscher legten Sammlungen an. Schließlich wurde die Ausfuhr von Papyrus nach Kleinasien verboten. Man wollte keine „Konkurrenz“ zur Bibliothek in Alexandrien. Deshalb ließ König Eumenes II von Pergamon nach Ersatzmaterial suchen. Schließlich hatte man das Pergament entwickelt, das seinen Namen nach der Hauptstadt Pergamon trug. Auch wenn es sich hier im Wesentlichen um eine Legende handeln dürfte, so stimmt mit Sicherheit, dass man in Pergamon eine ansehnliche Sammlung von Pergamentrollen fand.
Buch Druck, Lederrollen
Noch älter als Pergament sind Lederrollen. Ein Teil der Schriftrollen vom Toten Meer wurde auf Leder geschrieben und noch heute bestehen Thorarollen in Synagogen, einer alten Talmud – Vorschrift folgend, aus Leder. Für Leder muss das gereinigte Fell gegerbt werden. Anders die Pergamentherstellung: „Die Tierhäute wurden gewaschen, enthaart und entfettet, dann in Kalkmilch gebeizt und straff auf einen Rahmen gespannt. Nun war es Aufgabe des Pergamenters, die Haut von beiden Seiten mit einer scharfen Klinge abzuschaben und möglichst auf gleichmäßige Dicke zu bringen. Eine Nachbehandlung mit Kreidepulver und Bimsstein schloss sich an. Besonders feines Pergament ließ sich aus der Haut von Kälbern, Lämmern und Zicklein herstellen.“ Pergament war besser zu verarbeiten, da seine Flächen glatter waren; außerdem war es beidseitig beschriftbar. Pergament war auch viel haltbarer als Papyrus.
Buch Druck, Tontafeln- Mesopotamiern
Bereits bei den Mesopotamiern wurden die Tontafeln mit Schanieren zu Büchern verbunden. Doch mehr als ein Dutzend Tafeln konnte nicht zusammengefasst werden. Auch die Griechen gingen mit Wachs- und Holztäfelchen ähnlich vor.
Buch Druck, Pergament- Bücher
Erst das Pergament führte schließlich zur Herstellung der ersten richtigen Bücher. Das Pergament wurde gefaltet, zusammengeheftet, die einzelnen Blätter aufgeschnitten und das Ganze mit einer Art Einband versehen. Codices (Einzahl: Codex) wurden Bücher dieser Art genannt und entstanden mit großer Sicherheit im 1. Jh. n. Chr.
Diese Buchform fand vor allem durch die Christen Verbreitung, da man mit Hilfe der heiligen Bücher die Religion verbreiten wollte. Die Codices wurden daher eher als „Gebrauchsbücher“ angesehen. Die Rolle galt noch lange als vornehmer. Erst mit Ende der römischen Kaiserzeit, also gegen 500 n. Chr., hatte der Codex schließlich die Rolle verdrängt. Mit der Bedeutung der Codices entwickelte sich auch zunehmend die Kunst der prunkvollen Buchausstattung und Buchmalerei. Dies war besonders bei liturgischen Büchern der Fall. Diese Bücher wurden in mittelalterlichen Bibliotheken sogar angekettet, um sie vor Diebstahl zu bewahren.
Buch Druck, Kettenbücher
Noch heute sind solche „Kettenbücher“ in vielen alten Bibliotheken zu bewundern.
Berühmte Codices: Codex Vaticanus, um 350 n. Chr. geschrieben, enthält fast das ganze Alte Testament, wird heute im Vatikan aufbewahrt; Codex Alexandrinus, 5. Jh. n. Chr., enthält eine Großteil der Bibel, wird in London aufbewahrt;
Codex Sinaiticus, 4. Jh. n. Chr., enthält das Neue Testament und wesentliche Teile des Alten Testamentes; wird im Britischen Museum in London aufbewahrt;
Codex Alexandrinus, 5. Jh. n. Chr., enthält eine Großteil der Bibel, wird in London aufbewahrt; Codex Sinaiticus, 4. Jh. n. Chr., enthält das Neue Testament und wesentliche Teile des Alten Testamentes; wird im Britischen Museum in London aufbewahrt;
Buch- Druck, Gutenberg
An Gutenbergs Erfindung waren die beweglichen Lettern von größter Bedeutung. Zunächst musste Gutenberg die spiegelbildlichen Urformen seiner Lettern aus einem harten Metall herstellen, um diese dann in ein weicheres Metall, z.B. Kupfer, einzuschlagen. „Um von ihr Lettern in beliebiger Zahl abgießen zu können, brauchte man ein Gießinstrument, das ein Meisterwerk der Präzisionstechnik sein musste, damit die einzelnen Lettern stets und auf Hundertstelmillimeter genau die richtige Höhe, Breite und Dicke bekamen.“
Buch- Druck, Presse
Schließlich musste auch eine Presse konstruiert werden, mit der Abdrucke gemacht werden konnten, ohne dass sich das Papier während des Druckvorganges verschob. Auch eine entsprechende Druckerfarbe musste erst gefunden werden: gleichmäßig deckend, gut aufzutragen, schnell trocknend, dauerhaft. Innerhalb von zwei Jahrzehnten entwickelte Gutenberg all diese Erfindungen und setzte sie mit Hilfe anerkannter Fachleute um. Seine Ideen waren so gut durchdacht, dass sich am Buchdruck auch nach Gutenberg lange Zeit nichts änderte.
Buch- Druck, Bewegliche Lettern
Gutenberg hatte im Grund ein System erfunden; er hatte die Vorzüge der Normierung industrieller Produkte erkannt und kann somit als Urheber der industriellen Arbeitsweise angesehen werden. Gutenbergs Erfindungen waren vor allem auch für die geistige Welt von außerordentlicher Bedeutung. Informationen konnten nun viel rascher verbreitet werden.
Der Druck mit beweglichen Lettern war der Wegbereiter für die Reformation und für die Aufklärung, für die Befreiung aus geistiger Unmündigkeit und für die Wissenschaft. Gutenbergs persönliches größtes Ziel war der Druck der Bibel. Dieses Meisterwerk konnte er jedoch nicht vollenden, da er auf Grund finanzieller Probleme 1457 seine Werkstatt an seinen Financier Johannes Fust verlor.
Buch- Druck, 42zeilige Bibel
Sein begonnenes Werk ist unter Historikern als 42zeilige Bibel bekannt, abgekürzt B 42. (Eine Seite wurde in zwei Spalten geteilt und jede Spalte umfasste 42 Zeilen) Die Gutenberg Bibel wird noch heute wegen ihrer drucktechnischen und schriftkünstlerischen Meisterleistung hochgeschätzt. 12 Pergament- und 36 Papierausgaben (ursprünglich soll es 35 Pergament- und 150 Papierausgaben gegeben haben) sind erhalten geblieben und von hohem Wert. 1978 wurde eine Gutenberg Bibel auf einer New Yorker Auktion um umgerechnet 2 Millionen Euro versteigert.
Buch- Druck, Druckereien
Der Buchdruck nach dem Vorbild Gutenbergs breitete sich rasch über Europa aus. Bereits 1500 arbeiteten in Deutschland ungefähr 200 Druckereien. Alte angesehene Berufe verschwanden, wie z.B. der des Schreibmeisters in den klösterlichen und weltlichen Schreibstuben. Neue Berufe entstanden – wie z.B. Buchstabensetzer, Schriftgießer, Drucker und Verleger.
Um 1750 war der endgültige Schritt von der Handschrift zum Buchdruck getan. In Nürnberg baute Anton Koberger eine große Druckerei auf. 24 Druckerpressen standen in dem Betrieb, der hundert Setzern und Druckern Arbeit gab. Die Auftragslage war so gut, dass Koberger in vielen Städten Filialen errichtete. In den Jahren 1473 bis 1513 wurden in Kobergers Druckereien 220 Werke gedruckt.
Buch- Druck, Weltchronik
Der Großteil beschäftigte sich mit wissenschaftlichen Auseinandersetzungen am Ende des Mittelalters. Besondere Berühmtheit erlangte die „Weltchronik“ von 1493, die der Arzt Hartmann Schedel verfasst hatte.
Buch- Druck, Wiegendruck
Die Werke der Buchdruckerkunst bis zum Jahre 1500 werden Wiegendrucke genannt. Diese Bezeichnung stammt aus der Ansicht, die Kunst des Druckens sei damals noch in der Wiege gelegen. Die lateinische Bezeichnung ist in der Fachwelt zweifelsohne gebräuchlicher: Inkunabeln. Diese Werke sind die besonders wertvollen Schätze jeder Bibliothek.
Am Ende eines Buches befindet sich meist die sogenannte „Schlussschrift“, das Kolophon. Hier wird der Drucker, der Druckort, der Verfasser und der Buchinhalt genannt. Gibt es kein Kolophon, so gelingt es den Forschern zumeist durch eine Tabelle, die alle feststellbaren großen M der Wiegendruckzeit enthält, die Schrift einem bestimmten Drucker zuzuordnen. (Es gibt auch noch mehrere Unterscheidungsmerkmale, die im Zweifelsfall helfen können.)
Buch- Druck, Inkunabeln
Die Zahl der Inkunabeln in Buchform dürfte ungefähr bei 40 000 Veröffentlichungen liegen mit einer Auflage von einer Million Exemplare. Im 16. Jh. wurden bereits 520 000 Titel verlegt und im 17. Jh. ungefähr 1,2 Millionen. Ständig stieg die Zahl der Veröffentlichungen bis heute. Trotzdem wurde die Qualität aus Gutenbergs Zeit nicht mehr erreicht. Man wollte schnell hohe Auflagen erzielen.
Buch- Druck, Holzschnitttechnik
Anfangs wurden die Bücher noch mit Holzschnitttechnik bebildert. Das hatte jedoch den Nachteil, dass Bild und Text nicht in einem Arbeitsgang gedruckt werden konnten. Je höher der Bedarf an Drucken war, umso geringer war die Qualität dieser Bilder. Zunehmend setzte sich daher der Kupferstich durch. Im Gegensatz zum Holzschnitt handelt es sich beim Kupferstich um eine Tiefdruckmethode: Die Bilder werden in das Kupferblech geritzt, die Vertiefungen werden mit Farbe gefüllt, die übrige Fläche muss sauber bleiben. Bei Druckvorgang nimmt das Papier die Farbe aus den eingetieften Stellen auf.
Buch- Druck, Kupferstichkünstler
Israhel von Meckenem, Martin Schongauer und Albrecht Dürer waren die bekanntesten Kupferstichkünstler der Frühzeit. Gegen Ende des 16. Jh. setzte sich der Kupferstich als Illustration des Buches durch und verdrängte zunehmend den Holzschnitt. Obwohl es auch beim Kupferstich nicht möglich war, Bild und Text in einem Arbeitsgang zu drucken. Die Druckerpresse Gutenbergs blieb beinahe 350 Jahre lang unverändert. Die Arbeit des Druckers war Handarbeit und die Druckgeschwindigkeit und Auflagenhöhe pro Tag waren begrenzt. Zu Beginn des 19. Jh. wurden die hölzernen Handpressen allmählich von eisernen Tiegelpressen ersetzt. Friedrich Koenig entwickelte außerdem die ersten Buchdruckermaschinen mit „fremdem“ Antrieb. Mit dem Steindruck entstand eine neue Drucktechnik, die eigene Druckmaschinen verlangte und die zur traditionellen Druckmaschinen eine zunehmende Konkurrenz darstellten. Eine eigene Entwicklungslinie führte später von der Schnellpresse zur Buchdruckrotationsmaschine.
Buch- Druck, Zeitung
Zeitungen Gajus Julius Cäsar ließ ab 59 v. Chr. Informationsblätter öffentlich anschlagen. Informiert wurde über Senatsbeschlüsse, Staatsangelegenheiten und über bedeutende Familien. Diese Informationsblätter waren früheste Vorgänger einer Zeitung. Im 16.Jh. erschienen eine Vielzahl von „Neuen Zeitungen“. Diese Einblattdrucke berichteten über verlorene Schlachten, Stadteroberungen, Königskrönungen, Überschwemmungen und Attraktionen wie Kälber mit drei Köpfen. Trotz ihres Namens waren diese Flugblätter keine Zeitungen im eigentlichen Sinn, denn sie erschienen nicht regelmäßig. 1609 erschienen in Deutschland die ersten „echten“ Zeitungen. „Relation: Aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien....“ erschien in Straßburg, „Avisa, Relation oder Zeitung“ wurde in Wolfenbüttel gedruckt. 1660 erschien die erste Zeitung, die täglich gedruckt wurde: „Täglich neu einlauffende Kriegs- und Welthändel“, Verleger war der Leipziger Timotheus Ritzsch.
Da jedoch der Nachrichtenfluss damals noch viele Umwege ging und es keine zentrale Stelle für die Vermittlung von Nachrichten gab, war der Wahrheitsgehalt nur allzu oft sehr fragwürdig. Es dauerte nicht lange und die ersten wissenschaftlichen Zeitungen erschienen mit Berichten von Gelehrten, Auszügen aus naturwissenschaftlichen Neuerscheinungen, Aufsätzen und Buchbesprechungen.
Buch- Druck, Zeitung- Zensur
Zensur gab es seit den ersten Schriftzeichen:
213 v. Chr. ließ der chines. Kaiser Shi Huang-Ti die gesamte Literatur seiner Vorzeit verbrennen
496 n. Chr. erschien in Rom der erste Katalog verbotener Bücher
1415 n. Chr. der Reformator Jan Hus wurde mit samt seinen Büchern am Scheiterhaufen verbrannt
1479 n. Chr. erließ der Papst Sixtus IV. Verordnungen zur Überwachung der Druckereien
486 n. Chr. Erzbischof Berthold von Mainz ordnet die Zensur aller Übersetzungen aus fremden Sprachen an zw. 1524 u. 1540 erschien in den Niederlanden die erste gedruckte Bücherverbotsliste; diesem Beispiel folgten viele Länder; besonders verschärft wurden die Anordnungen während der Reformation und Gegenreformation;
1548 Kaiser Karl V. bedrohte durch Verordnung all jene, die Bücher ohne Genehmigung veröffentlichten; jede Drucksache musste mit Angabe des Verfassers, des Druckers und des Druckortes versehen sein; diese Vorschrift befindet sich noch heute in den Presse- und Verlagsgesetzen; Buch- Druck, Zensur- Papst
1559 der „Index Librorum prohibitorum“ erschien in Rom; der Papst hatte ein Verzeichnis jener Bücher aufstellen lassen, die für katholische Christen verboten waren; dieser Index wurde bis 1948 immer wieder neu herausgebracht bzw. in den Folgejahren ergänzt, auch wenn es im 20 Jh. nur noch um „missbilligte“ Bücher ging; 1966 gab der Vatikan bekannt, dass er keine weiteren Indexausgaben mehr veröffentlichen werde;
1919 erste deutsche Verfassung, die Zensur verbot: Die Weimarer Reichsverfassung
Buch- Druck, Klöster Kirchen
Buch- Druck, Abschreiber Seit es schriftliche Werke gibt – als Rolle oder als Codex – gibt es auch die Vervielfältigung durch Abschreiben. So gehörten nicht nur Originalschriften sondern auch viele vervielfältigte Schriften zum Bestand der Bibliothek von Alexandrien.
Bis zum späten Mittelalter waren es die Mönche, die in ihren klösterlichen Schreibstuben Bücher (religiöse und wissenschaftliche Werke) abschrieben und die Buchkunst zu einer Blüte brachten. Häufig gab es für bestimmte Aufgaben sogar Spezialisten. So war der Rubrikator für die Großbuchstaben in roter Farbe zuständig (lat. ruber = rot). Von dieser Bezeichnung leitet sich übrigens das heute gebräuchliche Wort Rubrik ab. Der Miniator verzierte die Handschriften malerisch. Unser heutiges Wort „Miniatur“ leitet sich davon ab. Das verwendete Material war in erster Linie Pergament, bevor später das Papier hinzukam.
Buch- Druck, Papier
Gebunden wurden diese Handschriften in der Frühzeit meist in Holz mit einem Überzug aus Pergament. Da Pergamenthandschriften sehr kostspielig waren, konnten sich nur Klöster, Kirchen, Universitäten und Fürstenhäuser solche Bücher leisten. Mit der Herstellung des Papiers war der Weg für weniger teure Handschriften bereitet. Die erste Papiermühle Europas dürfte seit ca. 1286 in Italien in Betrieb gewesen sein. Die erste deutsche Papiermühle gründete der Nürnberger Kaufmann Ulmann Stromer um 1390.
Buch- Druck, Verleger
In weltlichen Schreibstuben standen nicht mehr die religiösen Inhalte im Vordergrund; die Texte wurden vor allem für das gebildete Bürgertum verfasst. Diebold Lauber war einer der bekanntesten Schreibstubeninhaber. Seine Schreibstube befand sich in der Burg zu Hagenau im Unterelsaß. Er war eigentlich eine Art Vorläufer heutiger Verleger, denn er ließ Abschriften nicht nur auf Bestellung herstellen, er legte bestimmte Abschriften auch auf Lager. Schließlich betrieb er sogar Werbung für sein Unternehmen: aus der Mitte des 15. Jh. ist eine handschriftliche Anzeige Laubers bekannt, in der er seinen Bücherbestand bekannt gibt.
Daher weiß man, dass Lauber in erster Linie mit religiösen Unterweisungs- und Erbauungsbüchern handelte; in zweiter Linie mit Geschichten über Könige, Ritter und Heilige. Und schließlich gab es auch Ratgeber wie Arzneibücher, Losbücher und Rechtsbücher. Die bevorzugte Buchschrift war eine gotische Schreibschrift, die ein schnelles Vorwärtskommen ermöglichte. Die meisten Bücher waren außerdem künstlerisch gestaltet – mit Federzeichnungen, die später koloriert wurden.
Buch Druck, Stempel
Die weltlichen Schreibstuben erzeugten nur Abschriften jener Handschriften, die auch verkauft wurden. Obwohl Metall- und auch Steinstempel mit figürlichen Darstellungen, Buchstaben oder ganzen Wörtern in Ägypten, Mesopotamien und im antiken Rom verbreitet waren, gab es keine Entwicklung von der Stempel- zur Vervielfältigungstechnik.
Buch Druck, China- Holzschnitttechnik
Die ersten richtigen Drucke dürften in China entstanden sein. Schon um 800 n. Chr. schnitzten die Chinesen Texte in Holz oder schlugen ihn in Metallplatten. Diese wurden mit Tusche eingefärbt und auf Papier abgezogen. Chinesische Graveure schnitten die Texte bestimmter klassischer Werke in Stein, um die allgemein verbindliche Fassung festzuhalten. Es wird angenommen, dass es die Araber waren, die die chinesische Tafeldrucktechnik nach Westeuropa brachten.
In Europa wurden zunächst jedoch Ornamente in das Holz geschnitten, um Stoffe zu bedrucken („Zeugdruck“). Schließlich entwickelte sich aus dem Zeugdruck der Bilddruck in Holzschnitttechnik. Es handelte sich dabei gegen Ende des 14. Jh. um das erste Hochdruckverfahren. Da immer nur eine Seite des Papiers bedruckt werden konnte, nennt man dieses Verfahren auch „Einblattdrucke“. Häufig waren es religiöse Motive, die die Holzschneider in die Platten schnitten.
Buch- Druck, Spielkarten
Anfangs wurden etwaige Textzeilen handschriftlich hinzugefügt, erst später schnitten die Holzschneider auch einige Wörter in das Holz. Viele Einblattdrucke blieben erhalten, weil sie in Bucheinbände, Schranktüren oder Truhendeckel geklebt worden waren. Die Holzschnitt-Reproduktionstechnik war vor allem auch für die Erzeugung von Spielkarten von großer Bedeutung. In manchen Museen kann man Druckstöcke aus Holz bewundern, von denen Spielkarten abgezogen wurden – sozusagen in Serienfabrikation.
Viele Einblattdrucke wurden bald zu einem gebunden Buch zusammengefasst. Um 1430 klebte man schließlich jeweils zwei Einblattdrucke mit den Rückseiten zusammen und erhielt so ein Buch ohne Leerseiten. Solche Bücher wurden Blockbücher genannt und enthielten nur wenig Text. Sie sprachen daher vor allem auch jene Menschen an, die nicht oder nur ungenügend lesen konnten. Die „Biblia pauperum“ gehört wohl zu den berühmtesten Blockbüchern. Es handelt sich dabei um eine Armenbibel mit einer Auswahl biblischer Geschichten.
Ebenso verbreitet waren die Blockbücher „Apokalypse“ und „Ars Moriendi“ – beide sollten der Vorbereitung auf einen guten Tod dienen, was im Zeitalter der Pest – und Choleraseuchen und der Raubkriege nicht weiter verwunderlich war.
Buch- Druck, Gutenberg
Blockbücher konnten nicht in hohen Auflagen hergestellt werden, weil sich die Holzplatten schnell Gutenberg - Mittelalter - Geschichte - Klöster abnützten. Mit Gutenbergs Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern (um 1450) waren die Blockbücher zum Verschwinden verurteilt. In Europa war Gutenberg der erste, der die Idee der beweglichen Lettern hatte und damit das Bücher-Wesen grundlegend veränderte.
Buch- Druck, China- Tontypen
Man weiß jedoch, dass in China und Korea bereits früher an diese Art des Druckes gedacht worden war. So hatte ein chinesischer Schmid bereits zwischen 1040 und 1048 die Idee, Schrifttypen aus Ton zu formen, im Brennofen zu härten und zu einer Druckseite zusammenzustellen. Weil diese Tontypen leicht zerbrachen, wurden sie bald durch Metalltypen ersetzt. Aus Korea ist ein Druck mit beweglichen Lettern aus Metall bereits aus dem Jahr 1403 bekannt. In Korea erschien das erste Buch, gedruckt mit beweglichen Lettern, bereits 1409 – also ein halbes Jahrhundert vor Gutenbergs Erfindung.