Wenn Marion Kalter (1951 Salzburg, AT) von Fotografie spricht, dann spricht sie eigentlich von den Menschen, für die sie sich bereits als junge Journalistin interessiert hat, darunter Autorinnen wie Anaïs Nin oder Susan Sontag und Künstlerinnen wie Joan Mitchell oder Meret Oppenheim. Eine wichtige Rolle spielte auch der Jazzpoet Ted Joans, den sie 1974 kennenlernte und der…
Wenn Marion Kalter (1951 Salzburg, AT) von Fotografie spricht, dann spricht sie eigentlich von den Menschen, für die sie sich bereits als junge Journalistin interessiert hat, darunter Autorinnen wie Anaïs Nin oder Susan Sontag und Künstlerinnen wie Joan Mitchell oder Meret Oppenheim. Eine wichtige Rolle spielte auch der Jazzpoet Ted Joans, den sie 1974 kennenlernte und der sie mit der Jazzszene und dem Surrealismus in Berührung brachte. Fotograf_innen hingegen begegnete Kalter vor allem bei den legendären Rencontres de la photographie in Arles Mitte der 1970er-Jahre.
Deep Time ist eine Spurensuche in Kalters Kindheit. Gezeigt werden historische Aufnahmen und Bilder von Gegenständen, die sie nach dem Tod ihrer Eltern aus Koffern befreit und dokumentiert hat. Die sensibel inszenierten Fotografien, die unterschiedliche Zeitebenen festhalten, erlauben es, Kalters komplexe Familiengeschichte anschaulich zu machen. Durch ihr vorbehaltloses Experimentieren mit Zufällen ist im Lauf der Jahre ein dichtes Gewebe von Bildern entstanden, das in der Ausstellung mit einer Serie aus dem Jahr 2017 endet: einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation in deutscher und englischer Sprache im Verlag Hartmann Books, Stuttgart.