Dank der Bernhard-von-Wiesen-StiftungFür die Restaurierung des Portikus der Grabstätte Albert-Aufhauser auf dem Wiesbadener Nordfriedhof stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträge ihrer treuhänderischen Bernhard-von-Wiesen-Stiftung 18.400 Euro bereit. Der Friedhof mit seinen Grabmalen gehört seit 2010 zu den über 260 Projekten, die die private DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.Der Nordfriedhof von Wiesbaden liegt nahe der Stadt, im Waldbereich Höllkund auf einem schmalen Höhenrücken zwischen Nerotal und Adamstal. Er wurde 1877 eingeweiht, nachdem die Einwohnerzahl Wiesbadens im 19. Jahrhundert rapide angestiegen war. Bekannte Persönlichkeiten und wohlhabende Familien ließen hier repräsentative Grabstätten und Mausoleen errichten. Auf dem Friedhof finden sich folglich künstlerisch wertvolle Grabmale im Stil des Historismus und des Jugendstils, die teils von bedeutenden Bildhauern gestaltet wurden.
Zum Objekt:Die Grabstätte Albert-Aufhauser ist ein herausragendes Grabdenkmal des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie hebt sich sehr von den in Anlehnung an die verschiedenen Stilrichtungen des Historismus errichteten Grabdenkmalen im näheren Umfeld ab. Der Entwurf stammt von dem Dresdener Johannes Baader. Der Architekt war Mitbegründer der "Dresdner Vereinigung bildender Künstler für monumentalen Grabmalsbau". Die Vereinigung bezweckte, "Grabdenkmale zu schaffen, bei denen Architekt, Maler und Bildhauer gemeinsam wirken, und jeder im Rahmen der ganzen Idee das Vollendete seiner eigenen Kunst bietet." An der Grabstätte wirkte Baader mit dem böhmischen Steinmetz und Bildhauer Franz Metzner zusammen. Metzner gestaltete die Fassade und den bauplastischen Schmuck und erreichte in seiner Arbeit ein harmonisches Zusammenspiel von Jugendstil und Symbolismus. Derzeit ist aufgrund des Diebstahls des kupfernen Flachdachs der Kalkstein ungeschützt der Witterung ausgesetzt. Der Dachaufbau ist beschädigt und es haben sich schwarze Krusten gebildet. Ferner gibt es Materialverlust an den Skulpturen auf den beiden Pfeilervorlagen.
Dank ihrer Treuhandstiftung konnte die DSD bereits eine Reihe von Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen auf dem Friedhof durchführen, etwa Dacharbeiten an der Kreizner-Kapelle, der Bartling-Kapelle, an den Grabmalen Stritter-Ohligmacher, Kreitz, Schriever, Bickel, Möhring, John und Meuldermans.
Die 2001 errichtete Bernhard-von Wiesen-Stiftung, die den Erhalt und die Restaurierung bedeutender Denkmale auf dem Wiesbadener Nordfriedhof und dem Friedhof Wiesbaden-Biebrich unterstützt, hat bislang Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen in Höhe von insgesamt über 90.000 Euro auf beiden Friedhöfen ermöglicht.