Am 28. Mai 2025 um 18:00 Uhr CEST versammelt Christie’s in Mailand ein erlesenes Panorama der modernen und zeitgenössischen Kunst. Die Abendauktion bietet bedeutende Werke italienischer und internationaler Künstler des 20. Jahrhunderts, darunter Lucio Fontana, Giorgio de Chirico, Arnaldo Pomodoro, Tom Wesselmann und Piero Dorazio. Die Auswahl reicht von ikonischen Leinwänden über skulpturale Bronzen bis hin zu kraftvollen Keramikarbeiten – ein vielschichtiger Dialog zwischen Konzept, Farbe, Form und Materie.Im Zentrum steht Lucio Fontana, der mit drei Arbeiten vertreten ist. Sein 1968 entstandenes Werk „Concetto spaziale, Attese“, geschätzt auf 1.600.000 bis 1.800.000 EUR, vereint das Konzept der Raumöffnung mit poetischer Geste. Die Inschrift auf der Rückseite – „Sinistr, destr, dietro front! alt...” – verleiht dem Werk zusätzlich eine performative Dimension.
Ebenfalls von Fontana stammt ein weiteres „Concetto spaziale“ aus den Jahren 1966–67 (Schätzung: 400.000–600.000 EUR) – ein exemplarisches Beispiel seiner gestischen Exploration zwischen Zeichnung, Material und metaphysischem Raum. Eine dritte, seltene Arbeit ist die „Crocifissione“ (80.000–120.000 EUR), ausgeführt in bemalter und glasierter Terrakotta – kraftvoll und archaisch zugleich.
„Ich mache ein Loch in die Leinwand, um über das Jenseits hinauszugehen, um das Unendliche zu finden.“ (Lucio Fontana, zitiert in: Enrico Crispolti, „Lucio Fontana. Catalogo ragionato di sculture, dipinti, ambientazioni“, Mailand 2006)
Ein Höhepunkt aus amerikanischer Sicht ist das Leinwandgemälde „Smoker Study“ (100.000–150.000 EUR) von Tom Wesselmann, datiert auf 1973 – ein typisches Werk des New Yorker Künstlers mit Pop-Aura und sinnlicher Direktheit.
Der italienische Farbraumkünstler Piero Dorazio ist mit „Motu proprio“ vertreten – eine Komposition in Öl auf Leinwand von 1967 (80.000–120.000 EUR), die seine pulsierende Geometrie und malerische Klarheit eindrucksvoll offenbart.
Giorgio de Chirico, der Vater der Pittura Metafisica, zeigt mit „Tempio in una stanza“ (350.000–450.000 EUR) ein Gemälde aus dem Jahr 1927, das architektonische Träumereien und stille Mysterien vereint – Sinnbild seiner introspektiven Bildwelten.
Mit der Bronze „Sfera n. 2, studio“ (150.000–200.000 EUR) rundet Arnaldo Pomodoro das Feld der plastischen Moderne ab. Die kugelförmige Skulptur, ein Künstlerexemplar aus dem Jahr 1963, steht exemplarisch für Pomodoros radikale Auseinandersetzung mit Form und Oberfläche – ein Spiel zwischen Innen und Außen, Materie und Auflösung.
Diese Auktion ist nicht nur ein Marktgeschehen, sondern ein Kaleidoskop der künstlerischen Visionen des 20. Jahrhunderts – eine Einladung zur Reflexion über Zeit, Raum und die Essenz der Moderne.
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